Polyglott - Peru Bolivien Ecuador

Serie: Polyglott Reiseführer

Im Reiche der Inka Zu den Vorstellungen, die mit dem Begriff Südamerika auf das engste verbunden sind, gehört die Vorstellung vom Reiche der Inka, von einem Volk und Reich, über das wir zwar sehr viel wissen, das aber andererseits doch noch immer von so vielen Rätseln und Geheimnissen umgeben ist, daß seine Anziehungskraft nicht erlahmt. Das Reich der Inka erstreckte sich über die Küstenlandschaften und die Anden der heutigen Länder Ecuador und Perú, über die Anden des heutigen Landes Bolivien und sogar über weite Teile der chilenisch-argentinischen Anden. Der Kern des Reiches lag im heutigen Ecuador, Perú und Bolivien, und darum werden diese drei Länder in diesem Reiseführer zusammengefaßt. Es ist nun aber keineswegs so, als seien die mächtigen Bauten im Reich der Inka etwa in Machu Picchu und bei Cuzco die einzigen großen Attraktionen der drei Länder. Schon vor den Inka gab es in den Ländern bedeutende Kulturen, die mehr oder weniger deutliche Spuren hinterlassen haben und deren Ruinenstädte und Kunstwerke kaum weniger sehens- wert sind als die der Inka, in einigen Fällen sogar den Werken der Inka eindeutig überlegen sind. Die Zeit der Inka war nur eine, und zwar die letzte, der indianischen Kulturepochen vor dem Eintreffen der Spanier. Während der spanischen Herrschaft entstanden vor allem in Perú ansehnliche Bauwerke (Kirchen und Paläste), von denen einige heute zu den großen Sehenswürdigkeiten zählen, allen voran die Kirche La Merced und der Palacio Torre Tagle, beide in Lima, und die Kirchen La Merced und des Klosters San Francisco in Quito. Neben Ruinen sowie Bau- und Kunstdenkmälern gibt es im einstigen Reich der Inka, vor allem in den Anden, prächtige Landschaften, die allein schon eine Reise nach Ecuador, Perú oder Bolivien lohnen. Diese Landschaften sind die von den Indios (Indianer; Nachfahren der Inka) bevorzugten Siedlungsgebiete. Dort erscheint das Leben der Indios den Europäern wie eine einzige folkloristische Darbietung, die leicht über die brennenden sozialen Probleme der drei Länder hinwegtäuschen kann.