FRANZ KAFKA (1883-1924) unterzog seine Arbeiten einer strengen Selbsteinschätzung. Nur einen Teil seines Werkes ließ er gelten und verfügte letztwillig die Vernichtung seines gesamten handschriftlichen Nachlasses. Was zum Glück unterblieb. Freilich ging die Rettung der verworfenen Texte nach dem Tode des Dichters auf Kosten des autorisierten Teils, der zunächst über ein Jahrzehnt lang in der bürgerlichen Kafka-Edition total vernachlässigt wurde, und die spätere Mystifizierung des Werkes hat dieser Einseitigkeit durchaus Tribut gezollt. Unsere Auswahl entspricht dem kritischen elbstverständnis Kafkas. Sie bietet also ausschließlich die von ihm selbst zum Druck freigegebenen Erzähltexte: außer den im letzten Testament als geltend bezeichneten fünf Büchern auch die dort zurückgenommene "Betrachtung", mit deren Neuausgabe sich Kafka och 1915 "ganz einverstanden" erklärte ,und die erst' später zusammengestellte Sammlung "Ein Hungerkünstler" sowie eine Nachlese von Einzelveröffentlichungen